Grete Weil

deutsche Schriftstellerin; Holocaust-Überlebende; Veröffentl. u. a.: "Tramhalte Beethovenstraat", "Meine Schwester Antigone", "Brautpreis", "Spätfolgen", "Der Weg zur Grenze"; auch Übersetzerin

* 18. Juli 1906 Rottach-Egern

† 14. Mai 1999 Grünwald

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 35/1999

vom 23. August 1999 (lö), ergänzt um Meldungen bis KW 45/2022

Herkunft

Grete Weil stammte aus einer jüdischen Rechtsanwaltsfamilie. Ihr Vater Siegfried Dispeker und seine Frau Isabella Goldschmidt führten ein großbürgerliches, der literarischen Avantgarde der Zeit verbundenes Haus. W. erlebte eine sorglose Kindheit und empfand sich nach eigenen Angaben als Münchnerin und Bayerin, nicht als Jüdin.

Ausbildung

W. besuchte das Gymnasium in München und fiel im Fach Deutsch beim Abitur durch, das sie in Frankfurt/Main nachholte. Germanistik studierte sie in München, Berlin und Paris.

Wirken

1932 heiratete W. Edgar Weil, damals Dramaturg an den Münchner Kammerspielen, der 1933 in die Niederlande emigrierte. W. folgte ihrem Mann 1935 ins holländische Exil, 1938 kam ihre Mutter nach. In Amsterdam richtete sich W. als Photographin ein und wurde später Angestellte des Jüdischen Rats. Ein Fluchtversuch nach der Kapitulation der Niederlande im Sommer 1940 scheiterte. 1941 wurde ihr Mann bei einer Straßenrazzia verhaftet und in das Konzentrationslager ...